Karteikärtchen | Dimensionen (Planet, Mensch, Profit) | Verbindung zu welchem SDG? | Verbindung zur IT | Aktionspunkte |
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Lieferkette | Profit | SDGs 8, 9 und 12 | SDG 8 - Arbeitsbedingungen müssen verbessert, faire Löhne gewährleistet und die Rechte der Arbeitnehmenden respektiert werden, sowohl in den Produktionsstätten als auch in den Vertriebskanälen der IT-Produkte [1]. |
SDG 9 - die Entwicklung innovativer Technologien und neue nachhaltigere Rahmenbedingungen. Die Lieferkette von IT-Produkten spielt eine zentrale Rolle bei der Bereitstellung der Infrastruktur, die für die digitale Transformation und die Modernisierung von Industrien benötigt wird. Eine nachhaltige Lieferkette in der IT-Industrie trägt dazu bei, die Ziele von SDG 9 zu erreichen [2].
SDG 12 - den ökologischen Fußabdruck zu reduzieren, Ressourceneffizienz zu fördern und umweltfreundliche Praktiken entlang der gesamten Lieferkette implementieren [3]. | - Faire Arbeits-bedingungen entlang der gesamten Liefer- kette einhalten
SDG 3 - Abbau von seltenen Erden und Edelmetallen ist oft mit gesundheitlichen Risiken verbunden, sowohl für die Arbeitnehmenden als auch für die umliegenden Gemeinden aufgrund von Umweltverschmutzung und Giftstoffen [5,7].
SDG 8 - Der Bergbau von seltenen Erden und Edelmetallen bietet Beschäftigungsmöglichkeiten, jedoch sind die Arbeitsbedingungen in vielen Bergbaubetrieben oft gefährlich und unzureichend [8].
SDG 15 - Abbau von seltenen Erden und Edelmetallen beeinträchtigt Ökosysteme in den Fördergebieten, insbesondere durch Entwaldung, Bodenerosion und Wasserverschmutzung [9, 10].
SDG 16 - Abbau seltener Erden erfolgt häufig in Konfliktgebieten, bestehende Konflikte zwischen staatlichen Akteuren verschiedener Länder und Milizen werden durch das lukrative Rohstoffgeschäft weiter verschärft und kriegerische Auseinandersetzungen durch Gewinne aus dem Bergbau mitfinanziert [11-13]. | - Vermeidung der Verwendung von Materialien aus Konfliktgebieten
SDG 9 - Forschung nach alternativen Materialien, die weniger Ressourcen verbrauchen, umweltfreundlicher sind und weniger schädliche Auswirkungen auf die Umwelt haben. Ein gut gestaltetes Sourcing-System, das nachhaltige Materialien und Praktiken bevorzugt, könnte dazu beitragen, die negativen Auswirkungen der industriellen Produktion zu reduzieren. Allerdings ist anzumerken, dass ein solches nachhaltiges Sourcing in der Regel mit höheren Kosten verbunden ist. Diese höheren Kosten spiegeln jedoch die tatsächlichen sozialen und Umweltkosten wider und sind daher ein wichtiger Schritt in Richtung einer langfristig nachhaltigen Industrie, Innovation und Infrastruktur [4, 18-20].
SDG 12 - Optimierung von IT-Materialkosten trägt dazu bei, den Ressourcenverbrauch zu reduzieren und die Abfallmenge zu verringern [17]. | - Transparenz in Bezug auf negative Effekte
SDG 9 & 12 - Halbleiterindustrie: Sie ist entscheidend für technologische Innovationen und die Entwicklung von Infrastrukturen in verschiedenen Sektoren wie Kommunikation, Transport und Gesundheitswesen. Subventionen in dieser Industrie können dazu beitragen, die Infrastruktur modern zu halten, die industrielle Kapazität zu erweitern und durch die Entwicklung von umweltfreundlicheren und effizienteren Produktionsprozessen nachhaltigere Infrastruktur zu schaffen [26-28].
SDG 16 - Die Stärkung von Rechtsstaatlichkeit und der Aufbau effektiver, rechenschaftspflichtiger und transparenter Institutionen sind notwendig, um sicherzustellen, dass die Industrie nachhaltig und gerecht operiert [29]. | - Fairness und Sicherheit entlang der Lieferkette
SDG 6 - ****Elektronikabfall kann die Wasserqualität beeinträchtigen, wenn giftige Chemikalien in das Grundwasser gelangen. Dies kann die Trinkwasserversorgung gefährden und Ökosysteme in Gewässern beeinträchtigen [30, 32].
SDG 8 - Die richtige Verwaltung von Elektronikabfall bietet Möglichkeiten für Arbeitsplätze in der Recyclingindustrie und in verwandten Bereichen. Durch die Förderung von verantwortungsvollem Recycling können Unternehmen auch zur Schaffung von Arbeitsplätzen beitragen, die sicher und fair sind und zur wirtschaftlichen Entwicklung beitragen [30, 31].
SDG 14 - Abfall, der in Gewässer gelangt, kann marine Ökosysteme stark beeinträchtigen. Die enthaltenen giftigen Substanzen können marine Lebensformen vergiften und langfristige Schäden für die Artenvielfalt und die Gesundheit der Ozeane verursachen [33].
SDG 15 - Elektronikabfall kann Ökosysteme an Land beeinträchtigen, wenn er nicht ordnungsgemäß entsorgt wird. Die Auswirkungen reichen von Bodenverschmutzung bis hin zur Zerstörung von Lebensräumen für Tiere und Pflanzen. Dies kann die biologische Vielfalt gefährden und langfristige ökologische Schäden verursachen [34]. | - Kreislauf-wirtschaft
SDG 3 - Die Produktion von IT-Produkten birgt sowohl Risiken als auch Chancen für die Gesundheit. Einerseits können gefährliche Arbeitsbedingungen und der Umgang mit schädlichen Materialien die Gesundheit der Arbeitnehmenden beeinträchtigen. Andererseits bieten Smartphones und andere IT-Produkte Plattformen für Gesundheits-Apps und -Informationen, die das allgemeine Wohlbefinden fördern und Zugang zu Gesundheitsdiensten verbessern können [35-37].
SDG 8 - Achten auf menschenwürdige Arbeitsbedingungen, inklusive der Sicherheit am Arbeitsplatz, fairer Löhne und der Vermeidung von Kinder- und Zwangsarbeit [35, 36].
SDG 9 - Die Entwicklung und Produktion von IT-Produkten treibt die Modernisierung der Industrie voran und fördert die Entwicklung nachhaltiger Technologien [38].
SDG 16 - Die Bekämpfung von Korruption und die Einhaltung internationaler Menschenrechtsstandards in der Produktion sind wesentlich, um sicherzustellen, dass die Technologiebranche einen positiven Beitrag zur Gesellschaft leistet [21, 29]. | - Einhaltung fairer Arbeits-bedingungen
SDG 8 - IT-Produkte ermöglichen flexible Arbeitsmodelle, wie Homeoffice, die zu einer besseren Work-Life-Balance beitragen können [41, 42] | - Vermeidung von giftigen Chemikalien in Produkten, nicht-klinischen Verbrennungs-anlagen, ozonabbauenden Chemikalien, Vermeidung von der Freisetzung von Giftstoffen
SDG 7 - Die Verwendung energieeffizienter Technologien und erneuerbarer Stromquellen kann die ökologischen Auswirkungen reduzieren [54, 55].
SDG 9 - Investitionen in Infrastruktur, einschließlich Breitbandnetzwerken und Telekommunikation, können die Datenübertragungskapazität verbessern und nachhaltiger machen [56].
SDG 14 - Bei der Verlegung von Seekabeln, insbesondere wenn die Kabel vergraben werden, wird das lokale Ökosystem geschädigt. Da die Eingriffe zeitlich begrenzt sind, Kabel als künstliche Riffe dienen können und in vielen Fällen eine Schutzzone um Seekabel errichtet wird, in denen Fischerei und Ankern verboten ist, um die Kabel vor Schäden zu schützten, sind die Effekte auf das lokale Ökosystem in der Regel nur temporär und in einigen Fällen langfristig positiv. Weiterhin werden Seekabel nach Betriebsende im Normalfall wieder entfernt und recycelt. Der Betrieb von Seekabeln erzeugt elektromagnetische Felder, welche Spezies mit Magnetsinn verwirren könnten. Aktuelle Studien deuten darauf hin, dass der Einfluss vernachlässigbar ist, jedoch weitere Daten benötigt werden. Auch die Wärmestrahlung von Seekabeln scheint nur einen vernachlässigbaren Einfluss auf marine Ökosysteme zu haben, bedarf aber weiterer Forschung [57, 58].
SDG 15 - Strom- und Daten- kabel können als Freiluft- oder Erdkabel verlegt werden. In beiden Fällen werden durch bauliche Maßnahmen und Trassenfreihaltungen Lebensräume und Ökosysteme beeinträchtigt und Bodenverdichtung und -versiegelung sind unvermeidbar. Vorteile von Erdkabeln sind die geringere Trassenbreite und geringere Beeinträchtigung der Avifauna. Dafür können Erdkabel unter anderem zur Austrocknung von Böden beitragen. Die meisten negativen ökologischen Auswirkungen können durch geeignete Planung gemindert werden [59].
SDG 16 - Datenkabel und insbesondere Seekabel sind Teil der kritischen Infrastruktur und ein zentraler Aspekt geopolitischer Spannungen. Abhörung der Kommunikation durch staatliche und Sabotage durch staatliche und nicht staatliche Akteure sind in der Vergangenheit regelmäßig bekannt geworden. Satelliteninternet spielt eine immer zentralere Rolle in aktuellen Konflikten und Kriegen und wird inzwischen zur kritischen Infrastruktur gezählt. Speziell bei großer Marktmacht einzelner privatwirtschaftlicher Akteur*innen erhalten nicht staatliche Organisationen und einzelne Personen, welche nicht demokratisch gewählt wurden, viel Macht. [60-62]. | - Innovative Cooling-Techniken der Datenzentren, die den Energie- und Wasserverbrauch für Kühlsysteme reduzieren
SDG 8 - Digitale Plattformen müssen sicherstellen, dass die Menschen, die mit der Moderation von Inhalten beauftragt sind, unter angemessenen Arbeitsbeding-ungen arbeiten, einschließlich fairer Bezahlung, angemessener Arbeitszeiten und Zugang zu Unterstützung und Schulung, um die Belastung durch die Betrachtung potenziell belastender oder traumatischer Inhalte zu verringern [66-71]. | - Vermeidung von Reizüberflutung
SDG 4 - Durch eine bessere Bildung können Menschen die Fähigkeiten entwickeln, Fake News besser zu erkennen und zu vermeiden [74, 75].
SDG 8 - Aufgrund entstehender Unsicherheiten bei Marktakteur*innen können Fake News signifikant zu höherer Arbeitslosigkeit, niedrigerer Produktion und Konjunkturschwankungen beitragen [76].
SDG 16 - ***Fake News beeinflussen die öffentliche Meinungsbildung und tragen dazu bei, dass das Vertrauen in Institutionen, politische Parteien, Politikerinnen und die Demokratie untermauert wird. Auch Medien werden durch Fake News gezielt in Frage gestellt.Durch den Aufbau starker Institutionen und die Förderung von Transparenz können Fake News bekämpft werden, indem Desinformation bekämpft und der Zugang zu verifizierten Informationen verbessert wird [77-81]. | - Medienbildung
SDG 13 - Die IT-Branche und insbesondere Rechenzentren, die für den Betrieb von Suchmaschinen benötigt werden, verbrauchen erhebliche Mengen an Energie und tragen somit zur Emission von Treibhausgasen bei. Um SDG 13 zu unterstützen, müssen IT-Unternehmen bestrebt sein, ihre Energieeffizienz zu verbessern und erneuerbare Energiequellen zu nutzen, um ihren ökologischen Fußabdruck zu verringern [84, 86]. | - Hosting: CO₂ -neutral und auf erneuerbaren Energien beruhend (Solar, Wasserkraft)
SDG 3 - Bezahlung nach Aufträgen statt Arbeitszeit und intransparente Auftragsvergabe und Vergütung können zu Überarbeitung, Angstzuständen, Depressionen, sozialer Isolation und Schlafentzug führen. Viele Click Worker*innen sind weiterhin sexuellen und gewalttätigen Inhalten ausgesetzt, die sich negativ auf die psychische Gesundheit auswrirken können [91, 93].
SDG 8 - Click Worker tragen zur Entwicklung von neuen Technologien und digitalen Dienstleistungen bei [88, 90, 91]. | - Einhaltung fairer Arbeits-bedingungen
SDG 7 - Cloud-Computing und Rechenzentren verbrauchen große Mengen an Energie, was zu einem erheblichen CO₂-Ausstoß beiträgt, insbesondere wenn die Energie aus fossilen Brennstoffen stammt. Die Förderung von erneuerbaren Energien wie Sonnen- und Windenergie zur Stromversorgung von Rechenzentren kann dazu beitragen, den CO₂-Fußabdruck zu reduzieren und gleichzeitig den Übergang zu einer saubereren Energieversorgung zu unterstützen [98, 99].
SDG 14 - Die Nutzung von Cloud-Computing kann indirekt Auswirkungen auf aquatische Lebensräume haben, wenn der Betrieb von Rechenzentren zu Wasserverschmutzung oder -entnahme führt [97].
SDG 15 - Ähnlich wie SDG 14 kann die Nutzung von Cloud-Computing und Rechenzentren Auswirkungen auf terrestrische Ökosysteme haben, insbesondere wenn sie zu Landnutzungsänderungen, Entwaldung oder anderen Umweltproblemen führen [100]. | - Umwelt und Energiemanage-mentsysteme
SDG 6 - Doom Scrolling kann dazu führen, dass Menschen mehr Zeit online verbringen, wodurch der Wasserbedarf zur Kühlung der Rechenzentren steigt [95, 96, 104] .
SDG 7 - Die Nutzung von elektronischen Geräten für das Doom Scrolling erfordert Energie, die oft aus nicht erneuerbaren Quellen stammt und somit den CO₂-Ausstoß erhöht [98, 99].
SDG 12 - Die ständige Nutzung von Geräten wie Smartphones oder Computern erhöht die Nachfrage nach neuen Produkten und trägt zur Verschwendung von Ressourcen und zur Verschmutzung bei, insbesondere wenn alte Geräte nicht recycelt oder wiederverwendet werden [30, 108]. | - Konsum von Nachrichten reduzieren
SDG 9 - KI-gestützte Innovationen können unter anderem Sanitär- und Wassermanagementsysteme verbessern, eine bessere Integration erneuerbarer Energiequellen vorantreiben und medizinische Diagnostik verbessern und somit einen Beitrag zur Erreichung der SDGs leisten [116].
SDG 12 - KI-Anwendungen bieten Risiken bewusst (bspw. in Waffentechnologien) oder unbewusst (bspw. voreingenommene KI-Anwendungen zur Filterung von Bewerber*innen, Nicht-berücksichtigung ökologischer Auswirkungen von KI-Anwendungen) missbräuchlich eingesetzt zu werden [117, 118].
SDG 15 - Der hohe Bedarf an Rechenleistung von KI-Anwendungen geht mit einem hohen Flächenbedarf der Rechenzentren einher und kann Auswirkungen auf terrestrische Ökosysteme haben, insbesondere wenn dies zu Landnutzungsänderungen, Entwaldung oder anderen Umweltproblemen führt [96]. | - Umwelt und Energie-management-systeme
SDG 6 & 7 - Influencer Marketing kann sich auf das Konsumverhalten auswirken und Kaufentscheidungen begünstigen. Ein gesteigertes Kaufverhalten trägt zu erhöhtem Wasser- und Energiebedarf in der Produktion bei [121-124].
SDG 8 - Die Influncer Economy verzeichnet ein kontinuierliches Wachstum, jedoch auch durch nichtnachhaltige Konsummuster wie die Förderung von Überkonsum und Bewerbung von Fast Fashion [125].
SDG 12 - Influencer Marketing kann das Konsumverhalten insbesondere junger Menschen beeinflussen und bspw. zu Fehl- und Überkonsum beitragen. Andererseits kann die gezielte Nutzung der Reichweite z.B. durch Aufklärung und Bewerbung nachhaltigerer Produkte das Nachhaltigkeits-Bewusstsein der Konsument*innen stärken und zu einem verantwortungsvollerem Konsumverhalten beitragen [121, 122, 125]. | - Gesetzliche Regelierung von Influencer-Marketing
[1] TCO Certified. (2023, November 10). Social responsibility a challenge in the IT product supply chain. https://tcocertified.com/social-responsibility/
[2] OECD. (2017). OECD Science, Technology and Industry Scoreboard 2017: The digital transformation, OECD Publishing, Paris, https://doi.org/10.1787/9789264268821-en
[3] Schnakenberg, J. H. (2024, June 6). Sustainability in the Electronics Industry: Powering the Future. https://go.ipoint-systems.com/blog/sustainability-in-the-electronics-industry
[4] Seiwert, M. (2021, September 6). Der Hype um Kobalt könnte schon bald vorbei sein. WirtschaftsWoche. https://www.wiwo.de/unternehmen/auto/kobalt-und-die-kinderarbeit-der-hype-um-kobalt-koennte-schon-bald-vorbei-sein/27585126.html
[5] Charlotte [Earthlink]. (2022, September 14). 40 000 Kinder quälen sich in kongolesischen Kobaltminen. Aktiv Gegen Kinderarbeit. https://www.aktiv-gegen-kinderarbeit.de/2022/09/40-000-kinder-quaelen-sich-in-kongolesischen-kobaltminen/
[6] Staude, L. (2019, July 25). Kobaltabbau im Kongo - Der hohe Preis für Elektroautos und Smartphones. Deutschlandfunk. Retrieved November 15, 2024, from https://www.deutschlandfunk.de/kobaltabbau-im-kongo-der-hohe-preis-fuer-elektroautos-und-100.html
[7] Volz, T., & Mertz, S. (2024, September 21). Seltene Erden: Wie gelingt ein fairer Wettlauf um Rohstoffe? ZDFheute. https://www.zdf.de/nachrichten/wissen/rohstoffe-seltene-erden-verteilung-un-klimaschutz-menschenrechte-100.html
[8] International Labour Organization. (2015, March 23). Mining: a hazardous work. Retrieved November 15, 2024, from https://www.ilo.org/resource/mining-hazardous-work